Gestern Abend haben wir uns noch lange mit einer Nürnbergerin auf dem Campingplatz unterhalten. Sie ist alleine mit einem Grave-Bike umterwegs, fährt so um die 150 km pro Tag. Etwa 15 km nördlich von Härnösand war ihr gestern der hintere Schaltzug gerissen. Natürlich hatte sie keine Ersatzteile dabei und sucht morgen in Härnösand eine Werkstatt, die ihr das Rad repariert. Wird schwierig. Wir konnten im Internet lediglich Intersport ausmachen, die aber normal nur Klamotten verkaufen. Dann gibt es noch eine MTB-Vermietung, 10 km weiter (auf einer Insel), falls die nicht geht, muss sie 45 km mit der Bahn (in der man im Normalfall hier keine Fahrräder mitnehmen darf) zurück nach Sundsvall. Sie ist am 30.6. in Lübeck gestartet, will bis zum Nordkap und von dort mit Hurtigruten auf dem Schiff zurück nach Narvik. Von dort gibt es einen Nachtzug (Fahrradtransport halb zerlegt einer Plastikfolie verpackt) n 19 Stunden nach Stockholm und vor dort mit dem Flix-Bus nach Hamburg zurück. Dort muss sie am 28.7. einen ICE erreichen, auf dem sie dann einen Fahrradplatz reserviert hat. Wir haben ihr viel Glück gewünscht…
Heute kein Niederschlag und bereits morgens so warm, dass man im T-Shirt starten konnte. Auch hier ist jetzt die warme Suppe angekommen. Allerdings hatten wir höchstens 25 Grad, mit deutlichen frischeren Böen, je nach dem ob man einen Schwall Seewind abbekommt, der deutlich frischer ist. Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad innerhalb weniger Meter sind an der Tagesordnung, wie wir bereits letztes Jahr erfahren konnten.
Das Gelände ist sehr hügelig und wir kommen vor allem auf den Nebenstraßen nur sehr langsam voran. Das ändert sich erst, als wir auf der alten E4 fahren. Wir schaffen es heute noch bis Docksta, wo wie auf einen Campingplatz treffen, den wir nicht auf unserer Liste hatten – aber genau an der richtige Stelle. Der Tag war anstrengend: 100 km auf dem Tacho, 981 Höhenmeter hoch und 977 abwärts.