24. und letzter Tag (30.8.2022) km 2512

Trackverlauf heute: Von Polheim geht es zunächst mal nach Süden in die Wetterau, durch die Städte Bad Nauheim und Friedberg nach Frankfurt, mitten durch die Stadt. Am neuen Henninger Turm vorbei geht es nach Süden in den Stadtwald, Neu-Isenburg, Dreieich-Sprendlingen, Langen nach Egelsbach. Von dort ein kurzes Stück den Radschnellweg Darmstadt-Frankfurt bis Wixhausen. Über Darmstadt die Bergstraße entlang nach Auerbach und hoch nach Hochstädten.

An der Stelle muss ich nochmal kurz auf unseren Gastgeber der letzten Nacht eingehen. Die erste Anfrage bzgl. Übernachtung in Pohlheims Stadtteil Watzenborn-Steinberg ging an das Hotel Goldener Stern. Die hatten ausgerechnet diese Woche Betriebsferien und haben uns an die Zur Krone weitergeleitet. Gisela hatte dort nach Rückruf ein Doppelzimmer für eine Nacht für heute eigentlich sehr günstige 74 € ohne, 91 € mit Frühstück gebucht. Als wir ankamen fanden wir ein relativ kürzlich renoviertes älteres Haus vor. Einfach Zimmer ohne Schnick-Schnack, relativ frisch saniert. Preislich eher eine Handwerker-Unterkunft.

Der Betreiber stellte sich uns später vor, 35 – 40 Jahre alt, betonte in einem ellenlangen Vortrag seine Herkunft – Aramäer – heutiges Grenzgebiet Syrien – Türkei (Südost-Anatolien). Der ganze Hotelbetrieb, das Macho-Gehabe des Betreibers (und vielleicht auch noch der schwarze Porsche Cayenne vor der Haustür – der Bruder fuhr auch einen), die Preisgestaltung, das ganze persönliche (meines Erachtens völlig unprofessionelle) Auftreten  – tja, man fühlte sich vielleicht doch in einem Geldwäscheapparat.

Nach gutem Frühstück, fahren wir kurz nach acht vom Hof, es ist deutlich wärmer als gestern, wir ziehen uns bald um. In der Wetterau geht es immer mal kurz hoch und wieder runter, längst nicht so anstrengend wie vorgestern. Wir erreichen bald Bad Nauheim und fahren durch das Villenviertel und anschließend durch den Kurpark. Friedberg ist nur knappe 5 km weiter entfernt, aber für Radfahrer nicht wirklich eine Empfehlung – keine vernünftigen Fahrradwege, an allen wichtigen Kreuzungen muss das Grün-Signal nach dem Anhalten per Knopfdruck angefordert werden. Nach Friedberg geht es in immer kleineren Wellen Richtung Frankfurt.

Frankfurt kommt uns näher und näher (oder wäre es umgekehrt?)

Frankfurt duchqueren wir von Nord nach Süd. Nach Überquerung der Nidda vor Berkersheim, geht es für unsere Vorstellungen zunächst ungewöhnlich lang und steil den Berg hoch. Anschließend erfolgt eine lange Abfahrt runter zum Main, der anschließende Aufstieg am Henniger Turm ist wieder steil. Die Abfahrt durch den südlich davon gelegenen Stadtwald bietet etwas Kühlung vor der anstrengenden Durchfahrt von Neu-Isenburg, Dreieich-Sprendlingen und Langen.

Bei der Überquerung des Weißwurst-Äquators, man fühlt sich ein ganzes Stück heimischer

Die sehr kurze Entfernung zwischen Langen und Egelsbach überraschen uns doch sehr, gerade mal gefühlt 500 m trennen die beiden Gemeinden noch.

Bei der Durchfahrt von Egelsbach stolpern wir über ein italienisches Restaurant mit Tagesessen und schöner Sitzgelegenheit im Freien. Die eigentlich schon für Neu-Isenburg geplante Pause wurde hier mit Spagetti Bolgnese nachgeholt.

Gestärkt ging es dann auf die letzte Etappe nach Hause. Darmstadt machte wieder mal keinen Spaß. Nördlich der Kasinostraße gibt es zwar Fahrradwege, aber an einer Baustelle (Straßenbahngleis-Sanierung) am nördlichen Rand von Merck wurde die Frankfurter Straße für Radfahrer in beide Richtungen komplett gesperrt, obwohl es überhaupt kein Problem gewesen wäre, den Radfahrern den nötigen Raum zu lassen (schließlich läuft der Autoverkehr von Süd nach Nord auch ohne Umleitung). Zwischen Kasino- und Rheinstraße gibt es keinen Radweg, dafür aber heftigen Verkehr. Südlich der Rheinstraße gibt es nichts mehr zu meckern.

Nach einer letzten Zuckerpause in der Eis-Diele in Zwingenberg erreichen wir unser Zuhause nach 112 km um 16:30. Wir freuen uns riesig auf das Wiedersehen mit unseren Kindern und Enkelkindern!