23. Tag (29.8.2022) km 2401

Die Nacht war sehr kalt und wir wissen jetzt warum wir unsere Daunenschlafsäcke mitgenommen hatten, 8° C hatte es, als wir angefangen haben unsere Taschen zu packen. Entsprechend nass war unser Zelt von Innen und Außen durch den Tau.

Der Tourplan heute: die Eder hoch bis etwas hinter Frankenberg, dann hoch nach Burgwald einem kleinen Ort an der Wasserscheide zwischen Weser und Rhein (über die Wetschaft und Lahn), danach eine gaaaaaanz lange Abfahrt über Ernsthausen, Wetter (ja, den Ort gibt es tatsächlich – und nein, das Wetter kommt nicht von dort), Cölbe, Marburg, Lollar, Gießen über einen kleinen Hügel nach Pohlheim, dort haben wir aufgrund fehlender Campingplätze ein Zimmer im Hotel Zur Krone gebucht.

das ist die Eder unterhalb von Frankenhausen – nur noch ein Rinnsal

Die Fahrt verlief zäh bis Burgwald, ansteigendes Gelände oder schlechte Wege/Wegführung bremsten unser Fortkommen. Der Anfang war saukalt, und wir ärgerten uns so ein wenig, nicht doch noch Handschuhe mitgenommen zu haben. Kaffeepause in Frankenberg. Ab Burgwald lief es dann richtig flott und wir haben unser Hotel nach einem heftigen Hindernislauf in Lollar und einer wenig erbaulichen Stadtrundfahrt in Gießen gegen 16:30 nach 96 km auf dem Computer erreicht.

Nach Lollar führt der Radweg durch eine ziemlich hügelige Landschaft. Lollar selbst liegt an der Lahn also unten. Auf dem Weg dorthin, führt der Radweg unter der Bahnlinie durch, anschließend über eine Brücke über die Lahn um danach wieder über eine Brücke über die Lahn zurück und die Eisenbahn wieder auf die normale Straße zu führen.

Die erste Brücke wurde gerade durch eine neue ersetzt und war gesperrt, die Treppenstufen am Ende des Feldwegs von der zweite Brücke entpuppten sich als Trampelpfad mit extremer Steigung, das Hochlaufen mit den Treckingschuhen geht gerade noch so, beim Runterlaufen kann man schon mal ins Rutschen kommen. Jedenfalls, haben wir Taschen und Fahrräder einzeln hochgeschuftet. Sehr Schweiß-treibend die Angelegenheit.

Nur noch 110 km bis Bensheim. Wir freuen uns auf Zuhause, unsere Kinder und Enkel und unseren Garten

22. Tag (28.8.2022) km 2307

Hotel, Übernachtung mit Frühstück, weil Sonntag, frühstens um 8:00. Wir packen die Räder vorher, frühstücken und sind erst um 8:30 losgefahren, eine Stunde später als üblich.

Die heutige Etappe wird die Königsetappe der Tour.

Wir steigen in Horn – Bad Meinberg in das Eggegebirge ein, das wir in Längsrichtung bis zum Ende vor Warburg hinter der ersten Rippe befahren. Danach wechseln wir in das nordhessische Bergland bis zum Edersee, dem sich der Kellerwald einschließt.

Das Eggegebirge kostet uns sehr viel Zeit und wir kommen nur sehr langsam voran. Das war aber aufgrund der großen Höhenunterschiede zu erwarten. Richtig spannend wurde es für etwa 2 km, als wir von den bisher geteerten Wegen auf einen Single Trail abzweigten (war auch als Fahrradweg beschildert), der aber wohl gleichzeitig von Reitern benutzt wird. Man hätte das Rad genauso gut schieben können, so uneben war der Untergrund. Danach ging es auf sandigen Wegen über große, völlig abgeholzte Flächen. Der Borkenkäfer hatte nach der Trockenheit 2018 dem Fichtenwald den Rest gegeben, einfach nur gruselig.

riesige Windparks in der Nähe der (selbsternannten?) Energiehauptstadt Lichtenau
ein paar Kilometer weiter die völlig kahlen Kuppen des Eggegebirges

Danach folgte die lang Abfahrt nach Wrexen an der Twiste und wir sind wieder in Hessen. Den Weg von dort nach Bad Arolsen kannten wir bereits. In Bad Arolsen war bereits in booking.com kein Zimmer mehr frei, wir hofften auf das ca. 20 km weiter entfernte Korbach. Aber auch dort hatten wir kein Glück und so beschlossen wir auf den 16 km weiter gelegenen Campingplatz Teichmann am oberen Ende des Edersees auszuweichen.

Abendstimmung am Campingplatz (rund um einen Baggersee direkt neben der Eder)

Die letzten 16 km waren eine lange Abfahrt, die wir in  Rekordzeit hinter uns brachten. Wir rollten nach 116 km, 1114 erklommenen und 1005 hinabgefahrenen Kilometern auf dem Campingplatz

21. Tag (27.8.2022) km 2196

Die Nacht war endlich mal wieder kühl und wir konnten endlich mal wieder gut schlafen.

Trotz der größeren Niederschlagsmenge gestern Abend war das Zelt sowohl innen als auch außen heute morgen trocken (der Wind hatte einer Taubildung verhindert).

Dies heutige Route ist uns auch bekannt. Erst Mal geht es entlang des Weser Radwegs die Weser hoch über Minden, Porta-Westfalika bis Vlotho, dann über ein paar Hügel (mit etlichen Höhenmetern, Hmax=310 m NN) nach Lemgo und Detmold, beide Städte sind uns vom E1 Wanderweg bekannt.

Die Einfahrt zur Weser-Schleuse Minden, ganz kurz vor der Kreuzung mit dem Mittellandkanal
Die Weser in Minden mit Blick auf die Porta-Westfalika – der Durchbruch der Weser durch das Wesergebirge nach Norden
Hier ist noch mehr flach, irgendwo zwischen Vlotho und Lemgo

Campingplätze gibt es hier an der Route nicht, also haben wir nach einem Zimmer Ausschau gehalten. In Lemgo (so groß wie Bensheim ca 40.000 Einwohner) Fehlanzeige, wenig Hotels, alle ausgebucht. Also sondieren wir in Lemgo bei Kaffee und Torte um 16:15 die Möglichkeiten in Detmold, und werden 18 km weiter fündig.

Unsere Tour endet nach 116 km auf dem Computer und 105 auf dem Track.

Jetzt genießen wir die erste Nacht in einem normalen Bett nach 21 Tagen auf einer 4 cm dicken Luftmatratze im, 1,25 m hohen Zelt…

20. Tag (26.8.2022) km 2091

Die Luft war relativ schwül heute morgen beim Aufstehen. Die gestern Abend noch gewaschene Wäsche hatte keine Chance auch nur ansatzweise zu trocknen.

Wir haben relativ ungünstig zum Track übernachtet und mussten irgendwie an diesen zurück kommen. Dieses Stück haben wir nicht auf dem Fahrrad-Navi drauf und prompt habe ich mich verfahren und knappe 1,5 km Umweg produziert. Es sollte für heute nicht der letzte gewesen sein.

In Nenndorf treffen wir wieder auf unserer Track und radeln an einem Kreisel prompt an einer Bäckerei vorbei. Da die Abstände zwischen den Städtchen in der Nordheide relativ groß sind, beschließen wir trotz der frühen Uhrzeit zu frühstücken und einen Kaffee zu trinken.

Danach geht es auf der B75, der wir schon von Lübeck nach Hamburg gefolgt sind, weiter. Die Landschaft hat leichte Wellen, die man eigentlich  nur am eingelegten Gang (und damit am der gefahrenen Geschwindigkeit) bemerkte. wir haben den ganzen Tag Rückenwind, kommen sehr gut voran, werden nur von einer Umleitung ausgebremst, die uns sage und schreibe 15 km Umweg einbrachte (wegen noch nicht mal 500 m Baustelle).

Wir folgen der B75 nach Rothenburg an der Wümme, werden kurz vor Verden an der Aller ein wenig nass. In Verden dreht der Kurs weiter nach Süden und wir fahren jetzt die Weser hoch.

Die Fußgängerzone in Verden

Etwas Sorgen bereitet uns eine größere Gewitterfront im Westen, die zuerste scheinbar auf uns zuläuft und wir drohen in sie hinein zu fahren. Kurz vor unserem Ziel Drakenberg ziehe wir die komplette Regenklamotten an, nachdem die Tropfen dicker wurden und dichter fallen.

Letztlich kommen wir noch trocken am Campingplatz an, aber beim Aufbauen des Zeltes fängt es heftig an zu schütten. Das Timing ist perfekt, alles steht auf noch trockenem Gras und nichts ist unnötig nass geworden. Wir sind der Meinung, dass man früher bei solch einer Bewölkung mit Sicherheit sehr nass geworden wäre.

Wir beenden den Tag mit 122 km auf dem Tacho bei 107 km auf dem Track.

19. Tag (25.8.2022) km 1984

Wir werden gegen 6:00 durch Packgeräusche geweckt. Die Mädels im Nachbarzelt packen ihre Rucksäcke. Gute Gelegenheit aufzustehen. Es ist bewölkt, so um die 19° C frisch.

Wir starten auf den Rädern kurz nach halb acht, fahren durch die noch schlafenden Strandbäder Scharbeutz, Timmendorfer Strand, Niendorf. Allenfalls die Straßenreinigung und die Anlieferungsdienste sind unterwegs. Sehr beeindruckend, wieviel Geld dort in Form von Strandvillen vergraben ist, das meiste davon im Moment ungenutzt (alle Rolläden unten).

Nach Niendorf geht es erst durch das Brodter Naturschutzgebiet (Steilküste, teilweise mit allen Buchenbestand) nach Travemünde, wo wir beim Stadtbäcker frühstücken. Steilküste -> hoch und runter -> nassgeschwitzte Radler…

Die Steilküste zwischen Niendorf und Travemünde

Gegen 9:30 erreichen wir die Fähre Priwall. Hier zweigt der Eurovelo 10 in Richtung Osten (Wismar, Warnemünde, Stralsund, Rügen, Greifswald und Usedom) ab. Ab hier beginnt unsere Heimfahrt: noch 629 km nach Bensheim.

Frühstück in Travemünde

Wie fahren jetzt Richtung Hamburg und passieren Lübeck, Bad Oldesloe. Es läuft heute wie geschmiert, wir haben den ganzen Tag anständigen Rückenwind.

Um 14:30, wir hatten gerade 90 Tageskilometer voll gemacht, passieren wir (ungläubig) das “Ortsschild” von Hamburg. Auf meinem Track waren es von hier aus noch gute 20 km zu den Elbbrücken und weitere 10 km bis hinter Harburg. Dafür haben wir letztlich drei Stunden gebraucht. Der Radweg war anfangs miserabel, eng, buckelig, wurde weiter in der Stadt dann zwar noch deutlich besser, aber viele Ampeln mit zum Teil sehr langen Wartezeiten, das ständige Anhalten und wieder die 45 kg schwere Fuhre beschleunigen, kostet einfach Kraft und Konzentration.

Panoramabild an den Elbbrücken
Die alte Brücke über die Süderelbe bei Harburg, nur für Fußgänger und Fahrradfahrer nutzbar.

Das nächste Thema ist halt die Campingplatzdichte, die kleinräumige Auswahl der Ostseeküste haben wir nicht mehr. So mussten wir 5 km vom Track wegfahren und übernachten heute auf dem Camping(park)platz, des Wildtierparks etwas westlich des AB Dreiecks HH-Harburg nach 122 Tageskilometer.

18. Tag (24.8.2022) km 1865

Wir waren wieder auf einer schönen dichten, weichen, kurzgemähten Wiese gestanden und entsprechend nass war das Zelt beim Abbau. Wir kommen früh los und haben immer noch diesen harten Gegenwind, nicht ganz so stark und böhig wie gestern Nachmittag, aber das wird schon noch werden mit einsetzendem Seewind.

Die gut zu fahrende, allerdings ungestört dem Wind ausgesetzte Strandautobahn von Schönberg endet nach 5 Kilometern. Jetzt geht es auf einem Singeltrail durch das Naturschutzgebiet vor Hohenfelde. Dicke Steine, reine Sandstrecken und schmale, nicht mit Gras bewachsene Rillen machen das Fahren anspruchsvoll und mit dem ganzen Gepäck auch anstrengend.

Schwieriger Abschnitt vor Hohenfelde. Die Spuren sind teilweise 10 cm tief

Am Hohenfelder Strand geht’s endlich wieder auf Asphalt, dafür aber mit anständiger Steigung hoch aus “hohe” Feld, der Name ist durchaus Programm. Der Rest der Route bis Howacht verlief wieder zügiger und normal. In Howacht haben wir recht spät gefrühstückt.

In Howacht hatten wir Mal 1991 Urlaub gemacht, in einem kleinen Ferienhäuschen aus Marcos Verwandtschaft. Es ist einer der wenigen Urlaube, aus denen wir vorzeitig abgereist sind. Henrik war damals 7 Monate alt, hat gerade gezahnt und hat die ganze Zeit nur ein geweint. Höhepunkt war, als Judith dann ihren Zeigefinger in Henriks Mund steckte und der dann so zubiss, dass man den Abdruck seiner Zähne einen Tag später noch auf dem Finger sehen konnte. Zwei schreiende Kinder, fast Dauerregen, schöner kann Urlaub…. Dazu kam noch sehr bescheidenes Wetter, es hat sehr viel geregnet.

Die Strecke führt uns weiter nach Oldenburg in Holstein und dann an die ostküste nach Dahme. Dort wurde dann der Gegenwind von morgens aufgrund der geänderten Routerichtung zum Turbo. Haben wir am Vormittag uns noch mit einem 14 km/h Schnitt abgequält, fahren wir jetzt mit 25+ km/h Kieswegen am oder auf dem Damm entlang. Am liebsten auf, da bläst der Wind konstanter.

Nicht gesucht aber sofort wieder erkannt, das Ferienhaus in Howacht, in dem wir vor 31 Jahren Urlaub machten, wunderschön in einem Buchenwald gelegen
Bestes Segelwetter und Guten Rückenwind in der Lübecker Bucht

Nach einer Eispause in Grömitz und einem Fischimbiss in Neustadt am Hafen begeben wir uns in Sierksdorf auf Campingplatzsuche. Am ersten Platz, keine Rezeption, eine Telefonnummer – wohl nur Dauercamper. Gisela ruft an. Obwohl ein freier Platz zu sehen ist… Keiner geht dran. Kurz darauf, wir sind inzwischen auf dem nächsten Campingplatz, aber mit großem rotem Schild am Haus “keine Zelte”. Da kam der Rückruf von ersten Campingplatz, Gisela spült ihr Sprüchlein runter Fahrradfahrer, 100 km in den Beinen, für eine Nacht…) Kam dann die Antwort: Ferien, schönes Wetter, quasi Wochende, wo liegt der Fehler? Wir könnten es ja mal in Heiligenhafen probieren.

Imbiss in Neustadt am Hafen

… die im Spiegel gerade vor zwei Tagen zitierte Stimmung an der Deutschen Ostseeküste finden wir wieder…

Wir fahren weiter und werden einen Kilometer weiter fündig: klein, einfach und zuvorkommend. Unser Tour endet heute mit 106 geradelten Kilometern in Scharbeutz.

17. Tag (23.8.2022) km 1735

Wir werden immer effektiver beim Packen morgens. Haben wir am Anfang noch 50+ Minuten gebraucht, sind wir aktuell ohne Hetze bei 30+. Entsprechend früh kommen wir los. Es ist relativ frisch und bedeckt, wir starten in langen Klamotten.

Kappel ist ein ziemliches Chaos, was die Fahrradwege anbelangt. Beidseitig der großen Straßen ist nicht, einseitig schon, sollten dann in beiden Richtungen befahren werden. Leider wechselt die Straßenseite dann alle 300-400 Meter. Der Straßenseitenwechsel wird dann an Kreuzungen mit Ampeln unterstützt, leider mit sehr langen Wartezeiten (schon Mal 2 Intervalle = 2 Minuten, das macht keinen Spaß).

Das Ostseebad Damp wäre nächste Station, die wir aber gerne abkürzen (heftige Retortenarchitektur).

Danach geht es gegen 11:00 durch Eckernförde, wo wir einen zweiten Kaffee genießen mit einer leichten Zuckerstärkung.

Ein Blick auf den Hafen von Eckernförde

Danach geht es Richtung Kiel, immer schön der Küste entlang. Ab dem Schwedeneck wird der Wind ziemlich heftig, primär Seitenwind. Wie passieren Strande, Schilksee (das wir mit dem Olympia Hafen von Henriks Segelaktivitäten noch gut kennen aber schon lange nicht mehr gesehen haben).

Bestes Segelwetter in Strande (direkt neben dem Olympiahafen Schilksee)

Wir beschließen die Förde etwas abzukürzen, weil wir auf das Durchfahren der Innenstadt und der südlich der Förde gelegene Industrie- und Werftengebiete keinen Bock haben, das kostet nur Zeit und Nerven und nehmen die Personenfähre vom Friedrichsort nach Möltenort. Von dort geht es nach Laboe und weiter die Küste entlang.

Großer Schiffsverkehr auf der Kieler Förde zum/vom Nord- Ostsee Kanal
Auf der Personenfähre

Nach Umrundung des Eckes bei Laboe hackt der Gegenwind uns mit etwa 35 km/,h direkt auf die Nase. Gisela fährt möglichst in meinem Windschatten, später gesellt sich dann noch ein Liegerad-Tandem in Gisela’s Windschatten dazu, die sich auch noch heftig beschweren, dass wir nicht weiterfahren als wir am Schönberger Strand einen Campingplatz ansteuern.

Wie fanden den Gegenwind nicht so toll, die Kiter schon

Feierabend nach 92 gefahrenen Kilometern.

16. Tag (22.8.2022) km 1609

Heute nur ganz kurz. Es war sehr anstrengend, weil wieder sehr hügelig und steil. sind erst um 17:45 an einem sehr kleinen Camping Platz in Kappeln angekommen. Haben erst eine halbe Stunde nach dem Betreiber gesucht, und dann einfach aufgebaut. Danach waren wir noch in Kappeln lecker essen (Klasse, wenn man die Speisekarte ohne Google Translator intepretieren kann).

unglaublich hügelig. An der Flensburger Förde ca. 20 südlich Glücksburg

Nachdem wir auf dem Campingplatz zurück waren, wurden wir “festgeschwätzt”. Wir sind das einzige Zelt unter den Wohnmobiliste und die Attraktion…

15. Tag (21.8.2022) km 1499

heute ist Insel-Hopping angesagt. Die Route führt 13 km nach Nakskov auf die Fähre nach Langeland, dort sind es ziemlich genau 10 km zu radeln auf die nächste Fähre nach Marstall auf Æro. Jetzt kommt der nächste Sprint mit 27 km nach Sødby, wo die Fähre nach Fynshav auf der Insel AIs wartet. Von da sind es dann nochmal 30 km nach Sønderborg unserem heutigen Ziel.

die Lolland – Fähre nach Langeland

Bei soviel Fähren, die zum Teil stündlich fahren, zum Teil aber auch nur alle 2,5 Stunden, bedurfte es einer guten Planung. Wir mussten auf jeden Fall die Fähre um 8:15 nach Langeland nehmen, sonst wären wir in Rodkøping erst um 12:30 weiter nach Æro gekommen. Also sind wir um 6:00 aufgestanden und waren dann nach 13 km mit Gegenwind pünktlich auf der Fähre.

schöne Aussicht auf Æro, wenn auch neben einer wenig stark befahrenen Straße

Die Planung ging auf, wir haben alle Fähren bekommen und waren um 16:30 nach trotzdem noch 81 km auf dem Fahrradcomputer in Sønderborg auf  dem Campingplatz, wo wir dann mit Spannung das Abschneiden Segelfluggruppe Bensheim e.V. in der 2. Bundesliga verfolgen.

mit der voll-elektrischen Fähre geht es dann nach Fynshav
kleine wunderschön bewaldete Abschnitte des Fahrrdwegs

…und Hurra, wir haben es geschafft. Dass wir in der Deutschen AeroClub Bundesliga aufsteigen würden, war letztes Wochenende schon klar, dass es aber noch zum Platz 1 reicht nicht (freu!). So wie es aussieht haben wir es auch im OnlineContest geschafft in die erste Bundesliga aufzusteigen, wenn auch mit dem letzten Aufsteigerplatz.

Der Stadthafen von Sønderborg war heute von Segelbooten gut besucht

14. Tag (20.8.2022) km 1351

Heute Morgen war es noch leicht bewölkt, es gab die ganze Nacht schon keine Schauer. Also starteten wir auf trockenen Wegen. Zum Aufwärmen gab es erst mal 30 km Gegenwind mit etwa 20 km/h. Nichts dramatisches, aber Gegenwind zehrt immer am Motivationsgerüst.

Bei km 20 in Sakskøping haben wir unsere Lebensmittelbestände aufgefrischt um dann kurz vor Maribo zu frühstücken. Wir suchen dafür  immer eine möglichst gemähte Wiese etwas abseits der Straße, wo wir dann unsere Picknickdecke ausbreiten und umfangreich frühstücken. Normalerweise frühstücken wir zu Hause immer nach dem Aufstehen. Beim Radfahren und Wandern hat es sich bei Zeltübernachtungen aber mit der Zeit so ergeben, dass wir erst mal etwa zwei Stunden aktiv sind, bevor wir dann ein ausgiebiges Frühstück einnehmen. Das Mittagessen fällt dann normalerweise aus bzw. wird durch ein Eis ersetzt. Die nächste Malzeit gibt es dann Abends nachdem das Zelt aufgebaut ist.

und auf einmal fährt man an so einem netten Schlösschen vorbei – mitten in der Pampa
die Shopping-Meile in Sakskøping einer typisch dänischen Kleinstadt

Kurz hinter Maribo zweigt der Fahrradweg dann auf eine ehemalige Bahnlinie ab, der wir dann bis kurz vor Rødbyhavn folgen. So im Nachhinein müsste das eigentlich die Zugstrecke gewesen sein, auf der früher die Kurswagen der Deutschen Bahn Hamburg-Kopenhagen gefahren sind. Die wurden nämlich in Puttgarten auf die Fähre Puttgarten-Rødby verladen. Auf Fehmarn gibt es immer noch einen inzwischen völlig verwilderten Bahnhof…

zwei sich kreuzende Scanlines Fähren Puttgarten-Rødby. Vor genau zwei Wochen kamen mir mit einer von denen hier an.
Großbaustelle in Rødby. Die Vorbereitungen für den Fehmarn-Belt-Tunnel sind schon ziemlich weit fortgeschritten

In Rødbyhavn erhöhen wir unseren Zuckerspiegel für den Rest des Tages mit Cola und Eis. Das brauchen wir auch. Die  nächsten 30 km geht es auf einem gekiesten Weg auf dem Deich genau gegen einen 30 km/h Gegenwind. Der kostet Kraft und Konzentration. Nach 3 Stunden mit 3 Pausen haben wir die Südwest-Spitze der Insel Lolland erreicht und der Weg dreht so langsam erst nach Norden und dann nach Osten.

30 km ungeschützten Gegenwind auf dem Deich

Wir erreichen Nakskov gegen 17:00, kaufen im Supermarkt noch zwei leckere Salate für das Abendessen und fahren die letzten 4 km an den Campingplatz Nakskov Fjord Camping und enden mit 106 Tageskilometer auf dem Fahrradcomputer.

Der lange Badesteg am Nakskov Fjord Camping Strand. 100 m weit draußen kann man immer noch stehen.