Wir stehe um 6:40 auf und packen unsere sieben Sachen. Das dauert heute ein wenig länger, wir haben ja gezeltet. Um 7:20 sitzen wir auf den Rädern und sind auf der Suche nach der Bäckerei, die der Campingplatzbetreiber und empfohlen hat. Die ist nur schon länger dauerhaft geschlossen 🙄
Beim Coop nebenan gibt es knatschige Käse-Laugestangen, aber keinen Kaffee. Wie radeln weiter. In der morgendlichen Kühle (22 Grad) kommen wir sehr gut voran. Nach ein paar Kilometer Landstraße dürfen wir die Bundesstraße nach Komerom nicht befahren (Verbotsschild für Traktoren, Pferdefuhrwerke und Fahrräder) wird müssen auf den wirklich top ausgebauten Fahrradweg.
Nach 15 km sind wir in Nyergesufalu (zu deutsch: Neudorf). Neben einem Obst und Gemüseladen finden eine kleine Bar in der wir einen Kaffee bestellen. Die Bedienung fragte drei Mal nach: ja Kaffee. Und so schmeckt er auch. Vergessen wir’s. Sie ist auf Bier, Wein und Schnaps um die Uhrzeit eingestellt (entsprechend war das Publikum Morgens um kurz nach acht).
Im Obstladen erstehen wir, wie schon die Tage vorher, unsere Vitamin Ration: riesen Pfirsiche mit einem unglaublichen Aroma, gibt es bei uns leider nicht und riesige Ringlos (kugelrunde Pflaumen einem Durchmesser von 6-7 cm – deutlich größer als eine Aprikose).
Wie fahren weiter und suchen nach einem geeigneten Plätzchen für eine erste Pause. In Labatlan lädt uns ein Schild Royal Yachtclub mit Restaurant und Campingplatz ein. Wir biegen von der Hauptstraße ab unterqueren die parallel verlaufende Bahnlinie. Ein kleiner, eher künstlich aussehender Bachlauf mit glasklarem Wasser, mit weiß-türkisfarben Grund und einem unglaublichen Schwefelgestank säumte den Weg und ergießt sich unweit in die Donau.
So ein wenig verstehen wir jetzt, wieso wir so wenig Menschen bisher in der Donau haben schwimmen sehen (die Schwimmbäder direkt daneben hatten Hochkonjunktur).
Der Royal Yachtclub entpuppte sich als die bislang maßloseste Übertreibung. Es gab ein paar Biertischgarnituren in durchaus exponierter Lage, Yachtstege haben wir nicht gesehen, dafür eine eher verwaisten Anleger für eine Personenfähre. Das Restaurant: ein auf Stelzen für den Hochwasserschutz stehende Holzhütte bot gleichzeitig den einzig sichtbaren schwimmfähigen Objekten Schutz: sehr verstaubte Einer-Kajaks.
Ein Zelt war zu sehen, das wir drei zum Teil Zahn-armen Jungs mittleren Alters zuordnen, die gerade dabei waren über einem offenen Feuer eine Fischsuppe mit Unmengen an Paprika/Tomaten zuzubereiten, zu der sie uns einluden. Wir hatten leider keine Zeit zu warten, bis die fertig war und haben uns herzlich dankend verabschiedet.
Der Rest des Tages war zum Teil sehr anstrengend, einmal wegen der Temperaturen und zum zweiten Mal wieder wegen der Wegführung.
Wie übernachten nach 120 km auf dem Campingplatz einer Kanustation.
Zu Essen gibt es ungarische Gulaschsuppe.
Km 721 seit Belgrad, 537 bis Passau.
Leider ist heute der Micro-SD Karten Adapter zu Bruch gegangen. Deshalb gibt es nur ein paar Bilder, die wir direkt mit den Handys gemacht haben.