Heute ohne Bild (kein WLAN).
Es fing gestern Morgen an, bemerkt haben wir es erst später. Zur Mittagspause wollten wir einen großen Yoghurt und Brötchen mit einer Wurst essen. Beides hatten wir noch in Bukarest gekauft und bis zur Pause imaginäre 130 km durch die Walachei geschleppt. Nur fanden wir die dann nicht mehr in den Satteltaschen.
Hatten wir wohl in Russe im Kühlschrank des Hotelzimmers vergessen 😂
Nun gut. Abends in Svishtov im Hotel wollten wir dann das erste Handy ans Ladegerät hängen. Kein Ladegerät in Peters Lenkertasche. Haben wir wohl auch im Hotelzimmer vergessen. Also noch mal schnell ein paar Meter Richtung Fußgängerzone gesprintet und tatsächlich nach Ladenschluss noch ein Ladegerät ergattert.
Auf dem Weg vom Laden ins Hotel hat es dann angefangen zu regnen – dicke Tropfen. Peter ist dann noch in einen Getränkeshop und hat noch einen kleinen Rotwein (0,375) gekauft für den Abend ausklingen zu lassen. Alles noch schnell in das Zimmer gebracht und schnell ins Restaurant neben dem Hotel zum Abendessen bevor sie Plätze im Restaurant belegt sind…
Eine Pizza, Bulgarische Sparribbs und 2 Bier später haben wir dann zurück im Hotel das neu erstandene Ladegerät gesucht und nicht wieder gefunden. Hat Peter wohl beim Bezahlen des Rotweins im Shop abgelegt und vergessen 😥
Die Planung für heute war nicht einfach. In Tagesetappenentfernung (100+ km) lag in Bulgarien nur ein Dorf mit angeblich einer Übernachtungsmöglichkeiten. Auf der rumänischen Seite aber ein Hotel. Im Svishtov eine Fähre und schlechtes Wetter war vorhergesagt für heute.
Also auf nach Rumänien. In der Fährhafeneinfahrt das erste Mal in ein Rudel wilder Hunde geraten. Das gibt einen Adrenalinstoß.
Die Fähre war ein einziges Abenteuer. 25 Meter breit, die Fahrzeuge (LKW!!) fahren quer zur Fahrtrichtung des Schiffes drauf, d.h. nach jedem LKW muss der Kahn drei Meter weiter bewegt werden, damit der nächste geladen werden kann. LKWs sind die Hauptkunden, sie versuchen in Svishtov die Brücke von Russe zu umgehen, wo sie mehrere Stunden Wartezeiten haben.
Ok, die Fähre sollte um 10:00 gehen, Fahrzeit ca. 15 Minuten. Angekommen sind wir auf der anderen Seite (als erste runter gefahren) um 11:15. Und jetzt noch knappe 90 km bis zum Hotel.
Anfangs hat es gekübelt ohne Ende. Gott sei Dank mit Wind von hinten! Peter hat das obere Steuerlager an seinem Rad noch mal nachgestellt. Zwei Stunden später hat es bei größeren Schlaglöchern metallisches Klicken gegeben. Diagnose: Gewinde des oberen Lenkkopflagers kaputt 😂 wie sich Abend beim Fahrradschrauber in Corabia herausstellen sollte kein Standard Teil, leider aus weniger festem Alu gefertigt basierend auf einen Lager mit relativ kleinen Kugeln. Die Sammlung an Lagermuttern die er da hatte passte zwar auf das Gewinde nicht aber auf das Kugellager.
Wir habe dann in einer einstündigen Schraubaktion die Lager zwischen den Rädern getauscht. Der Lenkkopf von Gisela Rad ist um die Hälfte länger als an Peters. Das reduziert die Kräfte am Lager schon mal deutlich. Dazu kommt, das Gisela sich deutlich weniger Kilos auf die Waage bringt. Mal sehen wie lange diese Variante hält.
Eindrücke vom heute: Rückenwind mit dem man ohne Pannen und Ausbremsen der Fähre locker 130 km hatten radeln können. Wilde Hunde (3 Rudel), meist am Dorfrand in der Nähe von wilden Müllkippen (sehr aggressiv und überraschend schnell), sehr arme Dörfer mit jeweils 3-4 Minimarkets, die auch alle besucht waren. Gehütete Gänse (irgend ein Opa hält sie zusammen), Störche, Störche, Störche, viel Zuspruch beim Durchradeln in den Dörfern.